Herodot und die Perser

  1. Einleitung

Im Fokus dieses Texts stehen die Auseinandersetzungen zwischen Griechen und Persern bei Herodot. Die Perserkriege als Ereignis zwischen Griechen und Nichtgriechen, die den Kernpunkt seiner Historien bilden, fanden in der Geschichtsforschung immer wieder Resonanzen eines heroischen Verdienstes der Griechen in Bezug auf die Bewahrung der westlichen Kultur, die es vor militärischen Übergriffen maßgeblich asiatischer, teils auch südosteuropäischer Völker unter der Hegemonie persischer Machthaber zu schützen galt. Herodots Erläuterungen zu den Perserkriegen, die für den weiteren Verlauf der griechischen Geschichte von entscheidender Bedeutung waren, sind als ethnographisches, aber auch als kriegerisch-politisches und historisches Traktat dieser Ereignisse und ihrer Folgen zu verstehen.

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Handel, Mission und Straßennamen – Koloniale Spuren im Wuppertal

I. Einleitung: Das Wuppertal und das Andere

Der Soziologe und Politikwissenschaftler Aladin El-Mafaalani beschreibt in seinem Buch Das Integrationsparadox eine mit gelungener Integration von Migranten entstehende Realität. Gerade weil die Integration gelingt, kommt es zu Ablehnungen ihnen gegenüber. Weil die integrierten Migranten Teil der Gesellschaft sind, entstehen auf ihrer Seite Ansprüche gegenüber dem etablierten Teil, was dazu führt, dass bei diesem Ressentiments gegenüber den gut integrierten Migranten entstehen oder ausgebaut werden.1

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ALLES KONSTRUKTION? DAS ZEITALTER DER POSTMODERNE

Als Historiker begibt man sich damit auf ein gefährliches Terrain, denn diese Postmoderne ist ein sehr seltsames Gebilde. Sie kennen diese wohl, sonst wären Sie kaum hier, doch so richtig fassbar ist dieses Ding nicht. Es fällt sogar schwer zu sagen, ob es sich um eine Epoche, eine Bewegung, eine Geisteshaltung oder was auch immer handelt.

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Warum jetzt alles besser wird

Seit gestern Abend steht es fest. Joe Biden wird der neue Präsident. Donald Trump, der in den nächsten Monaten einsehen muss, dass er verloren hat, mag noch so sehr an Wahlbetrug glauben, eine Auswertung der Statistik in Wisconsin und Michigan zeigt, dass das sehr unwahrscheinlich ist. Tatsächlich hat Trump auch in diesen Staaten mehr Stimmen geholt als 2016. Allein: Die Mobilisierung der Stimmen für Biden war höher.

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Helden und Schurken – (Post-)Heroismus von der Antike bis heute

Wer schon einmal davon gehört hat, dass es so etwas wie ComicCons gibt, also Veranstaltungen, in denen es um Figuren geht, die man aus Fernsehen, Film und Comic kennt, der wird sich mit Verwunderung die Augen darüber reiben, einen Text zu lesen, in dem es, um das Phänomen des Postheroischen gibt. Dort laufen Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Erwachsen, die jung geblieben sind, in Kostümen herum, um ihren Helden nahe zu sein. Es wimmelt dort von Super-, Fledermausmännern und auch immer mehr von Batgirls, Wonder Women und anderen Figuren.

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Drachen, Monster und sagenhafte Könige. Das Mittelalter als Zeitalter des Postfaktischen

Seit der Wahl Donald Trumps ist klar: Wir leben im postfaktischen Zeitalter, in dem mit alternativen Fakten gearbeitet wird. Gleichzeitig lernen wir, dass es Narrative gibt, die den öffentlichen Diskurs genauso bestimmen wie fachliche, etwa in den Wirtschaftswissenschaften oder an der Börse. Ein Narrativ ist eine Interpretation von Fakten. Je nachdem wie man diese präsentiert, kann man ganz andere Geschichten erzählen. Weil aber solche Geschichten das menschliche Bewusstsein prägen, kann man, wenn man weiß, wie man eine Geschichte erzählen muss, um eine gewisse Prägung zu erhalten, die Fakten so darlegen und interpretieren, dass sie richtig geframet werden. Oder kurz: Im postfaktischen Zeitalter framen wir mit alternativen Fakten Narrative zwecks Manipulation der Mehrheit.

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