„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war.“ Kaum einer kennt diesen Beginn der Weihnachtserzählung aus dem Lukasevangelium (2, 1-2) nicht. Der 2017 verstorbene Althistoriker Wolfgang Orth hielt im Rahmen der Wichlinghauser Vorträge, die ich damals organisieren durfte, im Dezember 2016 einen Vortrag über die Authentizität dieses Textes und stelle dabei klar heraus: Auch wenn sich der Evangelist Lukas darum bemühte, seine Aussagen zu belegen, so ganz passt die zeitliche Struktur nicht zusammen. So war Quirinius erst 6 n. Chr. Statthalter, König Herodes, der Antagonist der Weihnachtsgeschichte starb aber schon 4 v. Chr. Eine vom Kaiser angeordnete Volkszählung hätte sich nur auf römische Bürger bezogen, einzig in der Provinz hätte man auch andere Menschen geschätzt – und so weiter und so fort.
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