Der Gegensatz zwischen Kultur und Natur ist von der Idee durchdrungen, dass einer dieser Begriffe gegenüber dem anderen überlegen sei. Dabei werden dem Begriff der Kultur Partner wie Zivilisation oder Vernunft an die Seite gestellt. Der Begriff der Natur hingegen erhält andere Mitspieler. Dazu zählen Wildheit oder Tier. Im Kontext dieser Begriffe wird vor allem von europäischer Seite aus die Kultur der Natur vorgezogen.
„Über das Anthropozän“ weiterlesenVon Rittershausen nach Oberbarmen, oder: Wie Namen sich wandeln
Wie beginnt man einen solchen Essay? Der klassisch-konventionelle Einstieg wäre es, mit einem Zitat zu beginnen. Dafür muss man aber wissen, was man eigentlich genau sagen will, um dann mit einem treffenden Zitat einen guten und eloquenten Einstieg zu finden. Die Tatsache, dass ich aber eben nicht mit einem solchen Zitat beginne, sondern mit Ihnen zusammen danach frage, wie man einen solchen Vortrag anfängt, um die Frage dann damit zu kontern, man müsse wissen, was man sagt, weißt schon daraufhin, dass hier ein Einstieg gewählt wurde, der irgendwie anders ist, als Sie es eventuell gewohnt sind. Wissen, was man sagt, ist dabei das entscheidende.
„Von Rittershausen nach Oberbarmen, oder: Wie Namen sich wandeln“ weiterlesenVon kämpfenden Reitern zu edlen Rossen – Das Pferd als Symbol des Krieges
Beginnen wir mit dem Ende. Die berühmten Comicalben um den Revolverhelden Lucky Luke schließen immer gleich. Der Held reitet auf seinem getreuem Hengst Jolly Jumper, dem schnellsten Pferd des Wilden Westens, in den Sonnenuntergang. In matten Rottönen verschmelzen Mann und Pferd mit der Umgebung des unbezwungenen Westens. In keinem anderen Bild symbolisiert sich die Freiheit des Westens so sehr wie in diesem Comic des belgischen Zeichners Morris. Das Pferd dient hier als Zeichen der Unabhängigkeit des Einzelnen.
„Von kämpfenden Reitern zu edlen Rossen – Das Pferd als Symbol des Krieges“ weiterlesenCook und Afrika
1. Einleitung
Der Philosoph Hegel war es, der wie kein zweiter dezidiert die geschichtliche Bedeutung Afrikas analysierte. Er teilte den Kontinent in drei Teile. Zum einen war dort Ägypten, das er als eigenständige Hochkultur isoliert betrachten möchte, zum zweiten Nordafrika, das durch Karthago und das Mittelmeer eigentlich zu Europa gehöre, „wie dies die Franzosen jetzt eben glücklich versucht haben“ umzusetzen. Der dritte Teil, das eigentliche Afrika aber sei
„so weit die Geschichte zurückgeht, für den Zusammenhang mit der übrigen Welt verschlossen geblieben; es ist das in sich gedrungene Goldland, das Kinderland, das jenseits des Tages der selbstbewußten Geschichte in die schwarze Farbe der Nacht gehüllt ist.“
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