„Die Störung ist behoben.“
Diese Durchsage hallte unermüdlich vom ehemaligen Kaufhofgebäude an der Grünstraße – schon seit dem Vormittag, wie eine Teilnehmerin zu berichten wusste. Als wir uns gegen 15:00 Uhr dort zum Auftakt unserer Führung versammelten, hatte die automatische Stimme längst ihren Platz im Stadtklang gefunden – wie ein technisches Mantra, das unbeirrt wiederholte, was längst niemand mehr glaubte. Es war ein absurder, fast poetischer Einstieg in unseren Spaziergang durch das 19. Jahrhundert – durch eine Zeit, in der ebenfalls vieles in Bewegung, einiges gestört und manches auf bemerkenswerte Weise „behoben“ war.
Wir waren acht Personen – eine kleine, interessierte Gruppe, die sich gemeinsam auf die Spur der bürgerlichen Gesellschaft Elberfelds machte. Im Gepäck: historische Fotografien und Grafiken zur Anzahl und Themenausrichtung der Elberfelder Vereine zwischen 1800 und 1850. Unser Ziel war nicht nur die große Geschichte, sondern auch die kleinen, oft übersehenen Details – wie etwa ein Straßenname oder ein Fenster in einer Fassade, das mehr erzählt, als es den Anschein hat.
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